Damit wir nicht vergessen
Gendringen - Wisch 1940 -1945
Lancaster
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Dieses Projekt wird ermöglicht durch:
leader EU
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Europa investiert in seinen ländlichen Raum
Gemeente oude IJsselstreek Gelderland Anbi

Der Mäuseköttel

Der Name “Mäuseköttel” (Moezeköttel) it angesichts der Größe des Häuschens Programm. Die kleine Behausung war aber nach der Bombardierung  ein wahrer Segen, und natürlich ein wenig größer als ein bisschen Mäusedreck.


Das kleine Gebäude war eine Ruine. Dank des Engagements des Ehepaars Hettelaar, auf deren Grund und Boden es steht, und dem unermüdlichen Einsatz ehrenamtlicher Helfer ist es wieder in alter, authentischer Schönheit zu einem kleinen Museum restauriert worden. Die Geschichte der drei Familien,  die 21 Jahre lang bis zum Jahr 1966 hier gewohnt haben, ist förmlich greifbar.
De Moezeköttel, an der Liberation Route, ist Teil eines gleichnamigen Buches und Stoff für niederländisch-deutsches Lehrmaterial für Jugendliche im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Außerdem ist es ein wunderbarer Ausgangspunkt für grenzüberschreitende Wander- und Fahrradrouten. Im angebauten Schuppen kann man  bei einer Tasse Kaffee oder Tee interessante Gespräche führen, oder auf einem großen Bildschirm informative Filme in mehreren Sprachen abrufen.
Dank der vielen Nachforschungen entstand das Buch "Opdat wij niet vergeten". Außerdem wurde das Projekt Parashoot und Unterrichtsmaterial für Kinder im Alter zwischen 10 und 12 Jahren entwickelt. Es wurde ein Arbeitskreis innerhalb der “Moezeköttel" ins Leben gerufen, um in Gendringen ein Denkmal für alle Gefallenen in der Gemeinde Oude IJsselstreek zu setzen. Auch für diejenigen, die anderswo umgekommen sind, beispielsweise als Zwangsarbeiter in Lagern, oder Soldaten, die bei der Schlacht auf dem Grebbeberg gefallen sind. ld.

Megchelen war am 28. März 1945 das erste Dorf, das durch die Alliierten befreit wurde. Es war nicht sofort ein Freudenfest – 30 kanadische, 120 deutsche Soldaten und acht Zivilisten fanden den Tod. Das halbe Dorf war ruiniert. Die Hälfte der Bewohner musste in provisorischen Unterkünften wie Hühnerställen,  Kellern oder Viehställen ihr Heil suchen, ein nur halb zerstörtes Haus war schon Luxus.
Not kennt keine Grenzen
"Not kennt weder Grenzen noch Gesetze, Menschen müssen eine Unterkunft haben. In Megchelen gab es nur ungefähr 500 Einwohner, trotzdem mussten 71 Notunterkünfte gefunden werden“ erinnert sich Joop Keurentjes, Autor des Buches De Moezeköttel.

De Moezeköttel, auf dem Ackerland von Megchelen, ist nach der Renovierung nicht nur die kleinste Notunterkunft, aber auch die einzige noch erhaltene in ihrer Art.
Die Notunterkunft an der Asbroek ist vollkommen authentisch wieder aufgebaut worden. Der Wiederaufbau und die Wohnungsnot zwischen 1945 und 1966 wurden berücksichtigt, um die Einrichtung so authentisch wie möglich zu gestalten. Das kleine Häuschen mit knapp 40 Quadratmetern Grundfläche wurde für 1.841 Gulden auf dem Grundstück eines vom Beschuss getroffenen Kleinbauernhofs errichtet, der im Volksmund bereits „Moezeköttel“ genannt wurde. Es wurden Steine und Dachpfannen verwendet, die nach dem Brand noch brauchbar waren. Ein Haus ohne jegliche Isolierung, in dem man sich mit allem zu helfen wissen musste. Die Baugenehmigung wurde erst im Nachhinein erteilt.

Mit minimalen Mitteln das Beste rausholen

“Es gab ein winziges Schlafzimmer, keine Kleiderschränke, keinen Strom, die Wasserpumpe stand draußen auf dem Hof, und auch die Toilette im Freien war nicht mehr als ein ummauertes Loch im Boden mit einem Balken darüber. Der Kohlenofen in der Küche musste gleichzeitig als Heizung dienen. Das muss man als Ehepaar mit 3 Kindern erstmal irgendwie hinkriegen” sagen Herr Keurentjes, Mitglied des historischen Vereins Gendringen, und Ben Tinnevelt, Kassenwart der Stiftung De Moezeköttel. “Die Kinder wurden zum Einschlafen ins Bett der Eltern gelegt. Wenn diese selber zu Bett gingen, wurden die Kinder auf eine Matratze in der Wohnküche gelegt. Später wurden im Schlafzimmer eine Trennwand und ein Etagenbett eingebaut.


Bewohner und Erbauer


Die ersten Bewohner waren auch die Erbauer: Willem Roes und seine Frau Trui Kapelle, unter Mithilfe des Nachbarn und Bauern Reintjes, der gut mauern konnte. Willem und Trui hatten keine Kinder, und wohnten früher in dem Bauernhof auf dem Grundstück, der während der Befreiung abbrannte. Die Informationen von Cousin Goes (80) waren ausschlaggebend für die heutige Einrichtung in authentischem Stil. Goes war eine große Hilfe für seinen Onkel und seine Tante, und half mit lebenswichtigen Arbeiten im Gemüsegarten, beim  Anbau von Kartoffeln, Roggen, Weizen, Gerste und Rüben, sowie mit ein wenig Viehhaltung in Form von ein paar Kühen, Hühnern und Schweinen. Goes half mit allen Kräften, da Willem an Gicht litt.
Im Jahre 1951 mietete das Ehepaar Hent Visser und Marie ter Beke mit ihren drei Kindern de Moezköttel, für einen rijksdaalder (etwa 2 Mark und 50 Pfennig) pro Woche. Marie war laut Autor Keurentjes ihrer Zeit weit voraus, mit ihrer manuellen Strickmaschine versorgte sie halb Megcheln und Umgebung mit Kleidung. Ihr Mann war ebenfalls zukunftsorientiert, er verfügte über Brutgeräte für Küken.

 

Weitere Informationen über De Moezeköttel finden Sie auf der website